Ii. Die Lothringische Hochebene.
35
der Abtragung bewahrt und erheben sich heute als Stufen über den merge-
ligen Ebenen. Am schärfsten ist dieser Stufenbau durch ein ausgedehntes
Kalkplateau, die Plaine de Briey (sprich Brii) ausgedrückt, welches den
Lauf der Mosel im W begleitet. Fast geradlinig verläuft der nach O ge-
kehrte Steilabfall des Plateaus von der luxemburgischen Grenze bis nach
Metz mit einer von N nach S abnehmenden Höhe. Der dem Moseltal zu-
gekehrte Rand ist nur im nördlichen Abschnitt geschlossen, südlich von Dieden-
Hofen aber durch die linksseitigen Nebenflüsse der Mosel und kleine, tief ein-
schneidende Bäche stark zerklüftet, so daß einzelne Stücke den Zusammenhang
mit dem Plateau ganz verloren haben. Eine solche Stellung hat der
St. Quentin Metz gegenüber, an dessen Südabhängen bei Scy der beste
Moselwein wächst. Auf dem Rande des Plateaus liegen die Forts der
linken Moselseite bei Metz. Hohe Wichtigkeit für Lothringen hat das Plateau
durch seinen Reichtum an Eisenerzen, sog. Minetten, welche die Fortsetzung
der luxemburgischen Minettelager bilden.
Dem Kalkplateau parallel erstreckt sich die Niederung der Mosel, anfangs
schmal (bei Noveant 174 m ü. d. M.), dann schon oberhalb Metz (166 m)
breiter werdend, bis nach Diedenhofen (153 m) in ziemlich gerader Nord-
richtung. Nur an der Mündung der Orne erreicht die Ebene eine etwas
größere Breite, verschmälert sich aber oberhalb Sierck wieder beträchtlich. Sie
ist im allgemeinen von großer Fruchtbarkeit, nur an einzelnen Stellen dehnen
sich an der Oberfläche größere Sand- und Kiesflächen aus, so z. B. oberhalb
Metz zwischen der Seille und Mosel in der Sablon genannten Höhe.
Im Tale der Mosel liegt auf einem Hügel zwischen Seille und Mosel
die Hauptstadt Lothringens, Metz (Fig. 26, S. 64).
Der Ursprung von Metz reicht ebenso wie der von Straßburg in die
älteste Zeit zurück. Aus dem gallischen Divodurum ging das römische
Mediomatricum hervor. Durch den Ansturm der Hunnen unter Attila
um die Mitte des 5. Jahrhunderts ging die Stadt zugrunde, an ihrer Stelle
erhob sich das deutsche Metz, das erst als freie deutsche Reichsstadt im
11. Jahrhundert einen bedeutenden Aufschwung nahm. Trotz der beständigen
Kämpfe, in denen die Stadt mit den Bischöfen von Metz und den Herzögen
von Lothringen lag, erhielt sich ihre Blüte, die erst vernichtet wurde, als
Metz 1552 durch Verrat an Frankreich kam. Die Aufhebung des Edikts
von Nantes veranlaßte die ganze deutsche und zugleich protestantische Be-
völkerung, fast zwei Drittel der Gesamtheit, zur Auswanderung. Handel
und Industrie schwanden dahin, Metz wurde eine einfache Garnisonstadt, für
deren Befestigung während der französischen Herrschaft viel geschah. Nur
sehr langsam erholte sich die Stadt von diesem Schlage, erst nach der Revo-
lution erreichte sie den früheren Stand der Bevölkerungszahl wieder. Mit
der Wiedergewinnung der Stadt im Jahre 1870 am 27. Oktober trat aber-
mals ein Umschwung in ihren Verhältnissen ein, indem ein großer Teil der
französischen Bevölkerung auswanderte. Der dadurch entstandene Ausfall ist
aber durch eine ebenso lebhafte deutsche Einwanderung wieder gut gemacht
3*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Briey Quentin_Metz Metz Metz Attila Metz
Extrahierte Ortsnamen: Hofen Lothringen Lothringens Lothringen Frankreich Nantes
30 Die Deutschen Landschaften,
den Wasgenwald uitb den nördlichen Teil der lothringischen Hochfläche umfassend, Im
Oberelsaß: Kolmar, Mülhausen. Im Unterelsaß: Straßburg. In Loth-
ringen: Metz, Dudenhofen. Sitz des kaiserlichen Statthalters ist Straßburg (am Rhein).
6. Das F ü r st e n t u m Hohen zollern (mit Preußen vereinigt) im Schwä-
bischen Jura; Sigmaringen und Hechingen.
B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Die Glieder der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle sind das Niederrheinische
Schiefergebirge, Vogelsberg und Rhön, das Weserbergland, Thüringer Wald und
Harz, die Thüringische Hochfläche, das Erzgebirge und die Sudeten.
Darstellung auf der Karte. Die Gebirgsräuder sind durch Schroffen
dargestellt, die Höhen als Flächen mit aufgesetzten Rücken und Kuppen. Kettengebirge
sind selten. Welche Höhen deuteu die Farbschichten an?
Landschaftsbild (s. Farbenbild S. 31). Die Erhabenheit der Alpen^
ihre stolzen Zackengipfel, ihre Gletscher und Seen finden sich in der deutschen Mittel-
gebirgsschwelle nicht. Ihre Erhebungen sind bald ausgedehnte Hochflächen
wie im Rheinischen Schiefergebirge (f. Farbenbild) bald sanfte Kuppen wie im
Thüringer Wald oder im Harz (). S. 37 u. 38). Die Gebirge dieses Gebietes bestehen
auch nicht wie die Kalkalpen und der Jura aus Kalk, sondern aus Schiefer, Granit
und Gneis wie der Böhmerwald. Infolge ihres hohen Alters sind sie größtenteils
abgetragen und niedrig gegenüber den Alpen; sie sind Ur- oder Rumpf gebirg e.
Gleichwohl umschließen auch diese Landschaften viele Naturschönheiten.
Unabsehbare Wälder^), schöner noch wie in den Alpen, krönen die Höhen und nicht
selten werden diese von nationalen Denkmälern überragt, die an die Großtaten des
deutschen Volkes in der Geschichte erinnern. Altersgraue Ruinen grüßen von den
Bergen, grüne Rebengelände und blühende Obstgärten umsäumen die malerisch
gelegenen Dörfer. Mit ihnen wechseln in rascher Folge gewerbe- und Verkehrs-
reiche Städte; denn diese Berge umschließen mehrfach große Steinkohlen- und
Eisenlager. Auf den Flüssen ziehen rauchende Dampfboote dahin, die schwere
Lasten schleppen oder fröhliche Reisende talabwärts tragen, während an den
Ufern das schnaubende Dampfroß dahineilt. Ein reiches Leben blüht in diesen
Tälern. Stiller ist es auf den einsamen Höhen, wo die Bevölkerung zerstreut wohnt,
der Boden unergiebig, das Klima rauh ist und nur Roggen, Hafer und Kartoffeln
gebaut werden.
Bedeutung dieser Gebirgsschwelle für den Verkehr.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle scheidet Norddeutschland und Süddeutschland.
Zahlreiche Flußtäler durchbrechen aber die Gebirgsschwelle; so der Rhein
zwischen Bingen und Bonn, die Weser zwischen Münden und Minden, die Saale bei
Hof, die Elbe oberhalb Dresden und die Oder oberhalb Breslau. Überdies sind die
Gebirge selber an verschiedenen Stellen wenig geschlossen, so z. B. auf beiden Seiten
des Vogelberges, zwischen Weserbergland und Harz und in den Sudeten. Diese Täler
und Gebirgslücken^) ermöglichen eine beqnemeverbindung zwischen Nord nndsiid.
x) „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut, so hoch da droben?"
2) Breite Gebirgslücken bezeichnet man auch gern mit dem Ausdruck „Pforten"..
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Extrahierte Personennamen: Kolmar
Extrahierte Ortsnamen: Im
Oberelsaß Mülhausen Loth- Rhein Sigmaringen Hechingen Niederrheinische Vogelsberg Rheinischen_Schiefergebirge Böhmerwald Norddeutschland Rhein Bonn Minden Dresden Breslau Weserbergland Nord
Österreich - Ungarn.
15
Gebirge. Das malerische Heidelberger Schloß, jetzt teilweis in Trünimern liegend, ist
ein herrlicher Aussichtspunkt ins Rheinthal; von der. früheren Herrlichkeit der Pfälzer
Kurfürsten erzählt „das große Faß zu Heidelberg"; Hochschule. Mannheim (?) ist
die erste Handelsstadt des Landes (90).
72] 5. Das deutsche Reichsland Llsaß-Lothringen wurde im 17. und 18. Jahrh.
durch Frankreich stückweise von Deutschland losgerissen; der Krieg von 1870 brachte
es wieder an Deutschland, a) Elsaß umfaßt den Ofthang des Wasgenwaldes und
die Oberrheinische Tiefebene östlich bis zum Rhein. Straß bürg (?) war einst ein
Hauptbollwerk des Deutschen Reiches und ist jetzt Festung ersten Ranges; Hochschule
(135). Mülhause n (?) ist die lebhafteste Fabrikstadt des Elsaß (83). — b) Loth-
ringen ist das Land der oberen Mosel. M etz (?), war ehemals freie deutsche Reichs-
stadt und ist durch die Franzosen zu einer gewaltigen Festung geinacht; hart belagert
im Kriege von 1870; unter den Ho T. E. sind die meisten Franzosen.
3. Österreich-Ungarn. •
73] Lage nach der Karte.
74] Bodenform und Bewässerung. Der westliche Teil ist Bergland,
das von der Donau durchflössen wird; im östlichen Teile herrscht Tiefland
vor, welches von den Karpaten durchzogen ist.
75] \. Das Bergland nördlich der Donau bildet das Böhmische Stufen-
land und das Mährische Stufenland.
a. Das Böhmische Stnfenland ist auf drei Seiten von Gebirgen um-
geben: im No. von den Sudeten, im Nw. vom Erzgebirge, im Sw.
vom Böhmerwalde; die Südostseite wird von der niederen Mährischen
Land höhe geschlossen. Das Land dacht sich allmählich von S. nach
N. ab, und von den Grenzhöhen im O. und W. senkt es sich mich gegen
die Mitte. Dieser Richtung folgen die Gewässer. Der Hauptstrom Böhmens
ist die Elbe. Sie hat ihre Quelle auf dem moorigen Kamme des Riesen-
gebirges. Durch die zufließende Moldau wird sie ein wasserreicher Strom;
nördlicher strömt noch von l. die Eger vom Fichtelgebirge, r. die Jser
vom Jsergebirge zu. Die reiche Bewässerung macht Böhmen zu einem korn-
und obstreichen Lande. In einem fruchtbaren Kessel des Moldauthales an
der wichtigsten Wasserstraße des Landes liegt die Hauptstadt Prag. West-
lich von Prag liegt Eger (?), am südlichen Abhänge des Erzgebirges die
Badeorte Karlsbad und Töplitz, östlich der Elbe die Fabrikstadt
Reichenberg.
b. Das Mährische Stufenland wird im W. von der Mährischen
Landhöhe begrenzt, zieht im O. bis zu den Karpaten, steigt gegen N. zu den
Sudeten empor und senkt sich gegen S. zur Donau. Der Abdachung folgt
die March vom Glatzer Schneeberge, an der Olmütz liegt. Landeshptst.
ist die wichtige Fabrikstadt Brünn (?).
76] 2. Das Alpenland südlich der Donau wird von den Verzweigungen
der Mittel- und Ostalpen gebildet. Diesen treten von No. die Karpaten
entgegen. Zwischen den beiden Gebirgen bricht die Donau in die Ebene
von Ungarn hindurch. In einem fruchtbaren Kessel des Donauthales liegt
Wien, die Hptst. Österreichs, geschmückt mit herrlichen Prachtbauten,
darunter die Kaiserliche Hofburg und der Dom zu St. Stephan (1,4 Mill.
E.). Von Wien führt eine Eisenbahn nach S., überschreitet den Sem-
meringpaß und geht über Graz (?) und Laibach nach Trieft,
der bedeutendsten Seehandelsstadt des Landes (145).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Mannheim Frankreich Deutschland Deutschland Oberrheinische Rhein Donau Donau O. Eger Prag Karlsbad Mährischen
Landhöhe Karpaten Donau Donau Donau Ungarn Donauthales Wien Wien Graz Laibach
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 415 —
von Münster und Osnabrück mit diesen beutegierigen und er-
oberungssüchtigen Gewalthabern zu bestehen. Die Grafen von Teck-
lenburg waren nämlich die Schirmherren der genannten Bistümer,
und in dieser Eigenschaft glaubten sie, sich das Recht anmaßen zu
dürfen, die Bürger zu drücken und nebenbei, wo es thunlich erschien,
zu necken und zu verhöhnen. Von ihrer uneinnehmbaren Bergfeste
herab bedrohten sie den Hirten und die Herde hinter Mauern und
schützenden Wällen mit blutiger Fehde und übten die unerträglichste
Zwingherrschaft aus über alles, was ihnen an Stärke und Gewalt
nicht überlegen war. So wurde das Schwert hier tapfer geschwungen,
und die weiten Ebenen im Süden und Norden, die Thäler und
Schluchten im Westen und Osten sind getränkt mit dem Blute der
Knappen und Reisigen. Die Grafen schwächten aber durch viele
Erbteilungen, Streitigkeiten im eigenen Hause, Fehden so ihre
Macht, daß sie ihre schönsten Besitzungen an die Bischöfe von
Münster und Osnabrück verloren. Der Mannesstamm der alten
Grafen erlosch 1556 mit dem Grasen Konrad, einem eifrigen An-
Hänger der Reformation, die hier schon 1525 durch Johann Pollius^
Rektor und Prediger zu Osnabrück, Eingang gesunden hatte. Die
Grafschaft Tecklenburg ging nun durch Vermählung der einzigen
hinterlassenen Tochter Anna mit dem Grafen Eberwin von Beut-
heim und Steinfurt an dieses Haus über. Dasselbe mußte aber
1698 das Schloß und 3/4 der Grafschaft, wie auch 1/4 des Schlosses
und der Herrschaft Rheda an den Grafen von Solms-Braunfels
abtreten, der nun diesen Teil an den König Friedrich I. von Preußen
verkaufte, welcher endlich auch von dem Grafen Friedrich Moritz
von Bentheim den Rest der Grafschaft erwarb. Nur Titel, Wappen
und Nachfolgerecht in Tecklenburg ist dem Grafen von Bentheim
geblieben. Es war ein hoher Festtag, als inmitten dieser Ruinen
die Grafschaft Tecklenburg am 17. Mai 1857, in Gegenwart Sr.
Majestät des Königs, das 150 jährige Jubiläum ihres Anfalls,
an Preußen feierte. — An der Stelle, wo früher das stolze Schloß
mit seinen Türmen und Zacken sich erhob, finden wir jetzt nur noch
Trümmer und verwitterte Ruinen; aber diese rufen auch jetzt
noch Verwunderung in uns wach über die einstige Größe
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Johann_Pollius^ Johann Anna Friedrich_I._von_Preußen Friedrich_I. Friedrich_Moritz
von_Bentheim Friedrich
124 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
Im Reichsland: Mülhausen, Gebweiler. Kolmar. Markirch. Schlett-
ftnbt, Hagenau, Saargemünd, Saarburg, Forbach, Metz, Diedenhofen.
In Hessen-Darmstadt: Worms, Mainz, Offenbach, Darmstadt.
e) Universitätsstädte: München, Ingolstadt, Erlangen, Würzburg
(in Bayern). Tübingen (Württemberg), Freiburg und Heidelberg (Baden),
Straßburg (Reichsland).
tl) Badeorte: Reichenhall-Berchtesgaden, Kissingen — Kannstadt,
Schwäbisch-Hall, Wildbad — Baden-Baden.
e) Festungsstädte: Ingolstadt, Ulm-Neu-Ulm, Kehl, Straßburg.
Metz, Diedenhofen, Rastatt, Mainz.
8. Tie Zeichnung der Skizze.
a) Entwerfen des Netzes. Als Maßstab dient die Entfernung von
Mainz bis Gemünden. Wir müssen demnach das Netz 6 Maß breit und
31/2 Maß hoch entwerfen.
b) Einzeichnen des Flußnetzes. (Am besten wird begonnen mit den
beiden Hauptströmen.)
c) Einzeichnen der Gebirgszüge. (Alpenketten zc.)
d) Städte.
e) Grenzen.
Verknüpfung:
Inwiefern kann Süddeutschland als eine natürliche Zwei-
heit und als eine staatliche (politische) Vielheit bezeichnet werden?
1. Inwiefern ist Süddeutschland eine natürliche Zweiheit?
a) Der deutsche Süden umfaßt zwei große natürliche Landschaftsgebiete,
welche durch deu vou Südwest nach Nordost streichenden Jurazug vonein-
ander getrennt sind. Den Südosten nimmt das deutsche Alpenvorland ein,
während der Südwesten von dem großen südwestdeutschen Becken gebildet
wird.
b) Jede dieser beiden Landschaften weist wiederum eine Doppelseitig-
feit auf. Durch die Donauthalebene wird das deutsche Alpenvorland in
zwei Seitenlandschaften zerlegt, nämlich in die größere oberdeutsche (schwäbisch-
bayrische) Hochfläche und in die kleinere Oberpfälzer Hochebene. Auch das
südwestdeutsche Becken wird durch die tiefe Rheinebene, welche von zwei Ge-
birgsreihen umrahmt wird, in zwei Seitenlandschaften zerlegt. An die öst-
liche Gebirgsreihe lehnt sich das schwäbisch-sränkische Stufenland an, während
au die westliche Gebirgsreihe das lothringische Stufenland sich anschließt.
c) In jedem dieser beiden Landschaftsgebiete hat sich ein großes Strom-
svstem entwickelt. Alle Gewässer des deutschen Alpenvorlandes sammeln sich
in dem Donaustrom, der die Landschaft in west-östlicher Richtung durchfurcht.
Im südwestdeutschen Becken hat der Rhein alle Gewässer der beiden Ge-
birgsreihen und der sich anlehnenden Stnsenländer an sich gezogen.
6) Wie in der Gliederung so tritt auch in dem Bodenaufbau eine
natürliche Zweiheit hervor. Das Alpenvorland, dessen Boden mit Kalkgeröll
bedeckt ist, also aus Schwemmland besteht, wird von zwei Kalkgebirgen um-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
— 24 —
die ehemalige freie Reichsstadt mit seinen geschichtlichen Erinnerungen
(Kaiserkrönung, Goethe, Friedensschluß 16. Mai 1871), Offenbach
und Hanau mit ihren Industrien in feinen Lederwaren, Gold-und
Silbersachen.
Auf der linken Seite des Rheins steigen aus der Lücke der
Burgundischen Pforte die Vogesen^. auch Wasgenwald genannt,
rasch empor und erreichen im Elsasser Belchen 1245 na und bald
daraus im Sulzer Belchen 1423 na. Die dem Schwarzwalde in
der Lage entsprechenden Hoch-Vogesen sind ein schwer zugängliches
seen- und wiesenreiches Waldgebirge, das iin Norden bis zum Tale
der Breusch reicht. Jenseit des Breuschtales, aus welchem der
Sattel von Saales nach St. Die in das Meurthe-Tal führt,
erheben sich aus dem letztgenannten Tale die Niederen Vogesen
in mehreren Parallelzügen, welche im Donon, dem Grenzpfeiler
zwischen Deutschland und Frankreich, zusammentreffen. Weiter nörd-
lieh nimmt das Bergland den ausgesprochenen Plateaucharakter an,
der durch die auswaschende und abtragende Tätigkeit des Wassers
freilich stark verwischt erscheint. Die Durchbruchstäler bilden die
Eingänge zu dem Hochlande; so das Tal der Lauter bei Weißen-
bürg, der Sauer bei Wörth, der Zorn bei Zabern^. Dem
letztgenannten folgen die wichtige Eisenbahnlinie und der Rhein-
Marne-Kanal, welche von Straßburg in gerader Linie in das Herz
Frankreichs hineinführen. Schon von alters her war die von Frank-
reich^her über das Lothringische Stufenland kommende Zaberner
Steige berühmt. Da, wo sie im Rheintale die nordsüdliche Heer-
straße trifft und wenig nördlich auf der rechten Rheinseite in der
„Pforte" nördlich vom Schwarzwalde ihre Fortsetzung findet, liegt
Straß b u r g.
An der Kreuzungsstelle der beiden Straßen entstand vormals eine keltische
Ansiedlung, welche die Römer als Argentoratum zum Standorte einer Legion
machten, zumal hier die höheren Ufer am meisten sich dem Strome nähern und
den Übergang ermöglichen. Nach der Zerstörung durch die Bandalen entstand der
Ort unter dem bezeichnenden Namen Straß bürg wieder, wurde Sitz eines
Bischofs und eine gewaltige Festung, der große politische und zum Teil anch
kirchliche Zentralort des ganzen elsassischen Landes. Die Bedeutung Straßburgs
als eines Hauptbollwerkes des deutschen Reiches hat schon Karl V. gekennzeichnet,
und war sie anch nach dem beispiellosen Verrate an Frankreich 1681 eine Haupt-
stütze der französischen Unternehmungen gegen Deutschland, so ist ihr doch seit den
glorreichen Ereignissen des Jahres 1870 ihre Bedeutung als einer deutschen
Stadt und Festung wieder zurückgegeben worden. Straßburg bildet wieder mit
Metz des Reiches starke Bormauer und entwickelt sich wieder mehr und mehr zu
der Handelsmetropole des oberen Rheins.
Die Nordvogesen gehen westlich in das Lothringische Stufen-
land über, das sich über die Seenplatte Lothringens zu der
Mosel senkt. Diese wird im Westen begrenzt von der Plaine de
Briey, von welcher nur ein schmaler Streifen zu Deutschland ge-
1 Aus Vosegus entstanden, von den Franzosen Voszos nachgebildet, woraus wir unsere
falsche Form gebildet haben. 2 Tabernae — Herbergen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Friedensschluß Offenbach Hanau Rheins Elsasser_Belchen Sulzer_Belchen Donon Deutschland Frankreich Rhein-
Marne-Kanal Frankreichs Frank- Rheintale Frankreich Deutschland Rheins Lothringens Deutschland
— 51 —
Keligion.
Die katholische Religion steht unter der Leitung
der Bischöfe von Straßburg und Metz.
Die Protestanten^der Augsburger Konfession (188
Pfarreien) haben ihr Oberkonsistorium in Straßburg.
Die reformierte Kirche (21 Pfarreien) hat
Konsistorien il Straßburg, Metz, Mülhausen, Markirch
und Bischweier/
Die Israeliten haben 45 R ab bin ate und 3 Kon-
sistorien in Straßburg, Metz und Colmar.
Aufgaben und Fragen über Elsaß-Lothringen. *)
1) Woran kann man auf der Karte den Unterschied der
Höhe der nördlichen, der mittleren und der südlichen
Vogesen erkennen?
2) Wie kann man die Beschaf fenh eit der Vogesen-
abhänge nach der Karte beurteilen?
3) Wie kann man auf der Karte die Tiefebenen
von den Hochebenen unterscheiden?
4) Erläutere auf der Karte, daß Lothringen ein wellen-
förmiges Hochland ist!
5) Vergleiche nach der Karte die höchsten Punkte
im westlichen Teile Lothringens mit den nördlichen Vogesen!
6) Zeichne mit geraden Linien:
a) den Hauptkamm der Vogesen,
b) Die davon ausgehenden Gebirgszweige,
c) die höchsten Berge darin mit den * Zeichen!
7) Wie hoch liegt das Rheinthal bei Straßburg
und Basel über der Meeresfläche (absolute Höhe)?
8) Gebt die absolute Höhe der wichtigsten Berge
der Vogesen an!
*) Der Lehrer soll diese Aufgaben und Fragen mit den Schülern
besprechen und nötigenfalls die Anleitung zu ihrer Lösung geben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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— 20 —
/
An diese Urgesteine lagern sich der Vogesen-und
der bunte Sandstein in Schichten an und bilden den
Hauptkamm der nördlichen, sowie den westlichen Abhang der
südlichen Vogesen. Dann folgen in dem wellenförmigen
Moselbecken der Muschelkalk, Keup er, der schwarze und
der weiße Jurakalk, welche Gesteinarten oft mit Thonlagern
wechseln und durch Verwitterung den fruchtbaren Ackerboden
Lothringens bilden. Die Hügel am Fuße des östlichen
Vogesenabhanges, sowie die Fortsetzung des Jura im Ober-
elsaß bestehen ebenfalls aus Kalk und Thonablagerungen.
Die Thäler sind mit Schwemmboden bedeckt, dem häufig
fruchtbare Dammerde beigemengt ist, welche aus der Ver-
wesung von Pflanzen und Thierüberresten entsteht*.)
M ineralien^
Elsaß-Lothringen ist ziemlich reich an nützlichen Mine-
ralien. Überall findet man im Gebirgs- und^Hügellande
Steinbrüche zu Bausteinen.
Eine Art grobkörnigen Kalkes (Marmor) findet sich bei
Delme. Gyps giebt es an vielen Orken. Das Land zwischen
der franz. Nied und der Mosel enthält den Schwarzkalk,
welchen man als Mörtel zu Wasserbauten verwendet, weil
er unter Wasser hart wird.
Das Gebiet der oberen Seille uizd die Gegend von
Saaralben sind reich an Salz^-^"^
Ergiebige Kohlengruben finden sich im Saarbecken, im
Kreise Forbach. Die größten Torfstiche sind im Landkreise
Straßburg, aus welchen die Tuchfabriken von Bischweier
jährlich über 600,000 kg zur Kesselfeuerung beziehen. Klei-
nere Torflager trifft man an anderen Orten von Unterelsaß,
sowie in den Kreisen Altkirch und Colmar.
An verschiedenen Orten des Kreises Weißenburg, in
Schwabweiler, Pechelbronn und Kleeburg, gewinnt man
Hier sind einfache Beschreibungen dieser Gesteine am Platze,
wenn sie nicht schon in dem besonderen Naturgeschichtsunterricht
gemacht worden sind.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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248
Lützel st ein, an einem Vogesenpaß.
Zabern (Tres Tabernae, franz. Saverne), in reizender Lage an dein Rande der großen
elsasstschen Ebene und an einem wichtigen Vogesenpaß, die „Zaberner Steige."
Sänller's „Gräfin von Saverne".
Schlettstadt, an der I», eine der Zehnstädte; einst Sitz einer berühmten Gelehrtenschule.
Burg Nideck (Chamisso's „Riesenspielzeug"). Die Ruine Hohkönigsburg, die
größte im Rheinthal nächst dem Heidelberger Schlosse, die berühmteste der Vogesen. —
Nördlich von S. der herrliche St. Odilienb erg oder die Hohenburg mit reizender
Fernsicht.
2) Bezirk Ober-Elsaß, mit 7 Kreisen, von Schlettstadt bis Basel, 3505 □Km =
63f H> M., 454,000 E., überwiegend Katholiken. Gegen 15,000 gehören dem französischen
Sprachstamme an.
Colmar, 24,000 E., Hauptstadt, am Fuße der Vogesen und einem Nebenzweige des Rhein-
Rhone-Kanals, eine der Zehnstädte; ausgezeichnet durch Industrie. Geburtsort des
Dichters Psesfel.
Münster, in dem reizenden Gregorienthale; große Baumwollspinnereien.
Markirck, 12,000 in den Vogesen, Mittelpunkt einer großartigen Baumwollenindustrie,
die an 40,000 Arbeiter beschäftigt. Das herrliche Markircher'tdal.
Rappoltsweiler, am Fuße der Voqesen; erhebliche Industrie und Weinhandel.
Neu-Breisach, Festung am Rhein-Rhone-Kanal, gegenüber Alt-Breisach.
Geb weilcr, am Fuße der Vogesen, die hier in dem Sulz er Belchen ihre höchste Erhebung
>1430 m — 4400') erreichen. Ansehnliche Fabrikthätigkeit und vorzüglicher Wein.
Mülhausen, 58,000 E., auf einer Insel zwischen der Jü und dem Rhein-Rhone-Kanal,
dickt am Fuße des niedrigen Riegels, der die Freigrafschaft vom Elsaß scheidet; eine
der Zehnstädte; Mittelpunkt der Baumwollen-Industrie; cö beschäftigt 60,000 Menschen
der Umgegend.
3) Bezirk Lothringen, mit 8 Kreisen, quer über die Saar, Seille und Mosel, 6225 Dkm
— 113 dm. , 478,000 Einw., fast fämmtlich Katholiken. Gegen 180,000 gehören dem
französischen Sprachstamm an.
Metz, 45,000 E. (Mediomatrica, abgekürzt Metis), Hauptstadt, an dem Einfluß der
Seille in die hier schiffbare Mosel; ehemals freie Reichsstadt, wo Karl Iv. 1356 die
Goldene Bulle proklamirte, und Sitz eines Hochstiftes. Bedeutende Festung, und durch
die umschließenden Anßensorts ein äußerst starkes befestigtes Lager. Die drei
Scklachttage v. Colombey-Nouilly, Vionville u. Gravelotte (14., 16.u. 18 Aug.
1870). Einschließung eines Haupttheils der französischen Armee unter Marschall
Bazaine durch die Deutschen, Die Ausfallgefechte bei Noisseville (30. August
und 1. September), bei Peltre, Merey-le-Haut, St. Remy und Woippy. Capitulation
der Bazaine'schen Armee und der Festung: 173,000 Mann, worunter 3 Marschälle
und 6000 Offiziere (27. Oktober 1870).
Diedenhofen, an der Mosel, halbwegs zwischen Metz und Luxemburg, gleichfalls Grenz-
sestung; einst Lieblingsaufenthalt Karl's des Großen.
Forbach, gegenüber Saarbrücken. Die Höhen von Spicheren (6. Aug. 1870) zwischen
beiden Orten.
Saargemünd, am Einfluß der Blies in die Saar; sehr ansehnliche Fabrikthätigkeit,
besonders in Papiermache-Dosen, in Halbporzellan- und Töpsereiwaaren.
Büsch, kleine Felsenfestung an dem nördlichsten Vogesenpaß mit gleichnamiger Stadt am
Fuß des Felsens. Ähnlichkeit mit Silberberg am Warthepaß in Schlesien. Goethe's
Schilderung. In der Nähe großartige Krystallfabrik in dem Dorschen St. Louis.
Pfalz bürg, am Eingang des Vogesenpasseö, durch den die alte Straße von Straßburg nach
Paris führt, aber 3,7 Km (£M.) nördl. von der beide Städte verbindenden Eisenbahn.
Marfal, an der Seille, dicht an der westlichen Grenze des gemischten Sprachgebiets.
Salzburg (Chäteau-Salins), an der kleinen Seille, schon ganz im französischen Sprachgebiet.
Falkenberg (Faulquemont), auf einer von der deutschen Nied gebildeten Halbinsel, an
der östlichen Grenze des gemischten Sprachgebietes.
Das Fürstenthum Liechtenstein.
[178 Dkm = 3z dm., 8000 E., Kathol.]
Zwischen Tirol und der Schweiz, am Oberrhein, 22—30 Km (3—4 M) südlich vom
Bodensee, umfaßt die beiden Herrschaften Vaduz und Schellenberg, welche erst 1718
zu einem reichsunmittelbaren Fürstenthum erhoben wurden. Fürst: Johann Ii.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: H>_M. Karl_Iv Karl August Remy Silberberg Louis Falkenberg Schellenberg Johann_Ii Johann
Fünfter Kursus.
1648, Vorpommen 1720 und 1813, Schlesien 1740 — 1763, Westpreußen 1772, Posen 1789, Teile von Sachsen 1813, Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen, Nassau 1866) Wnte es sich zu seinem jetzigen Umsang aus. 1701 nahm Friedrich I. den Titel Kdnig von Preußen an.
Provinzen: qkm Einwohner Reg.-Bsz.
1. Ostpreußen . . . . 37 000 2 Mill. Königsberg, Gumbinnen, Allenstein.
Danzig, Marienwerber.
Posen, Bromberg.
Oppeln, Breslau, Liegnitz. Potsbam, Frankfurt.
Köslin, Stettin, Stralsunb. Magbeburg, Merseburg, Erfurt. Schleswig.
Aurich, Osnabrück, Stabe, Lüneburg, Hannover, Hilbesheim. Kassel, Wiesbaben.
Minben, Münster, Arnsberg. Düsselbors, Köln, Koblenz, Aachen, Trier.
Die Bevölkeruug Preußens ist überwiegenb evangelisch; vorwiegenb katholisch nur die ehemals polnischen Länber (Posen, Westpreußen, Oberschlesien) und die Gebiete früherer geistlicher Fürsten (Kur-Trier, Kur-Köln, Münster, Paberborn, Erfurt, Hilbesheim, Osnabrück).
§ 126. Das Ostelbische Tiefland. 1. Das Oder-und Elbe-Gebiet.
Das Plateau von Tarnowitz lehnt sich an den Nordabhang der Karpaten an. Höchster Punkt, der St. Annaberg, 430 m.
Das Plateau birgt die mächtigsten Steinkohlenlager Europas, die au Kohlenreichtum die sämtlichen Lager Großbritanniens übertreffen. An Kohlensörbernng steht allerbings das Oberschlesische Kohlenrevier zurzeit nicht nur bebeutenb hinter benen Großbritanniens, fonbern selbst gegen das Ruhrkvhlengebiet zurück. Auch Eisen- und Zinkerze finben sich in bebeutertben Mengen.
Jnsolgebessen hat sich in Oberschlesien in bett letzten 50 Jahren eine ganz bebeutenbe Eifenmbustrie entwickelt. Die Mittelpunkte des oberschlesischen Kohlen- und Jnbnstriebezirkes sinb Gleiwitz, Königshütte, Zabrze [Sabbsche] (sämtlich über 50 000 Einte.), die beiben letzteren ganz junge Orte, die aber das ältere Tarnowitz weit überflügelt haben.
Die südlichen Grenzrücken bilden keinen zusammenhängenden Zug, sondern sind mehrfach von breiten Flußtälern durchbrochen. Ihre Höhe nimmt von 0. nach W. ab. Das östlich der Oder gelegene Katzengebirge erreicht noch 300 m, der Fläming an der Elbe nur 200 m Höhe. Die einzelnen Rücken sind sandig und unfruchtbar, großenteils mit Föhrenwaldungen bedeckt. Größere Ortschaften sind nicht vorhanden:
Die Oder ist fast ein reiner Tieflandsfluß. Ihr Oberlauf innerhalb des Gebirges ist außerordentlich kurz. ^ Schon bald nach der Einmündung der Oppa tritt sie in das Tiefland ein und wird bei Ratibor schiffbar. Sie durchfließt zunächst in nordwestwärts gerichtetem Lauf die Schlesische Tieflandsbucht, welche sich zwischen die Sudeten und die südlichen Grenzrücken einschiebt. Aus
2. W e st p r e it ß e n . . . 25 000
3. Posen............... ' ***'
4. Schlesien . . . .
5. Brandenburg. . .
Berlin..............
(außerhalb des Provinzialverbanbes)
6. Pommern . . . . 30000 1,7
7. Sachsen.........25qqq 3
8. Schleswig-Holstein '19 000 1,5
9. Hannover . . . . 5§ 600 2,8
10. Hessen-Nassau . . 16-000. 2
11. Westfalen .... goüqo 3,6
12. Rheinlanb .... 27000 6,4
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]